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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 164 — die Chroniken, die Dichtungen und die Kunst der deutschen vergangen^ heit. Große Baumeister, roie Schinkel, bauten einfach und vornehm nach antiken Vorbildern. Geniale Bildhauer, wie R auch, und geistvolle Maler, wie Cornelius, verherrlichten die großen Taten der Vergangenheit. (Eine neue Welt des künstlerischen Lebens schuf Beethoven, ein größerer Nachfolger von Haydn und Mozart, durch seine Tonwerke (Symphonien). Je mehr Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts durch seine politische Schwäche an Ansehen bei den fremden Völkern einbüßte, desto mehr gewann es an Einfluß durch seine geistigen und künstlerischen Leistungen. Rber so wichtig diese sind, sie wurden an Bedeutung bei weitem übertroffen durch die großen (Erfindungen. 6. Erfindungen und Entdeckungen. Das wirtschaftliche Leben der Völker hatte sich seit dem Altertum durch viele Jahrhunderte hindurch nicht wesentlich verändert. (Erst die Entdeckung Amerikas, die (Erfindung des Schießpulvers und der Buchdruckerkunst haben, wie wir sahen (Nr. 31 und 32), große Umgestaltungen herbeigeführt. Gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts begann man immer eifriger die Natur und die in ihr schlummernden Kräfte zu erforschen, was kluge (Belehrte fanden, das machten sich tüchtige (Beroerbtreibenbe zu Nutzen, zur (Erleichterung und Verbesserung beinahe aller Verrichtungen des täglichen Lebens. Zwei Naturkräfte vor allem sind in den Dienst des Menschen gezogen worden: die Dampfkraft und die (Elektrizität; und zwei der Erde in Massen abgewonnene Stoffe haben es ermöglicht, daß diese Kräfte leicht und zu jeder Zeit erzeugt werden können: das Eisen und die Steinkohle. 72. Die Dampfkraft. t. Die Dampfmaschine, wenn man Wasser in einem verschlossenen (Besäße zum Sieben bringt, so entwickelt sich Dampf; der Dampf sucht sich auszubehnen und bekommt bei zunehmenber Hitze eine ungeheure Spannkraft. Lange Zeit dachte niemand daran, diese unsichtbare Macht zu benutzen. (Endlich, 1690, erfand der Marburqer Professor Denis Papin eine Maschine, in der ein in einen Zylinder eingepaßter Kolben durch den Dampf aufwärts und durch den Luftdruck abwärts bewegt würde. Derartige von den Engländern verbesserte Maschinen bienten zuweilen zum Betriebe von Wasserpumpen in Bergwerken. Da bekam im Iahre 1763 der Ingenieur James Watt eine solche Maschine zur Ausbesserung. James Watt war ein

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 152

1875 - Braunschweig : Bruhn
152 zu kämpfen. Im Jahre 1789 wurde er Professor in Jena und trat bald Tnhti u ^ rm ^6e Verbindung. Vom Jahre 1795 bis an seinen Tod lebte er mit diesem großen Manne in einem innigen Freundschaftsbündnisse das beiden Dichtern von großem Vortheil war, denn beide regten sich 3 krum Z fl ü 5en J?^affen aitl die großen Dramen und schönen Ä-ss beide Meister geschrieben haben, verdanken wir dieser Reit Schiller starb leider schon im Jahre 1805. 1 ^ »unfte W- die klatsche Dichtung auf ihrem Höhen- punkte. Die Nachfolger haben sie bis jetzt noch nicht erreicht h«! ei"e, ®^'«8rapl)e,auf, welche ihr- Dichtungen hinsichtlich Richtung (romantisches Zeitalter) entnahmen oder wenig- w. T.1 v V b4tele"' b,e ^ das Mittelalter erinnerte, man nannte ?1 mfthf rmc ,rns° ’S a n 1' ■!' Ihnen zählt- man besonder« die Brüder i i 1 8, ®['c >ru) 0e" Schlegel, Ludwig Tieck (f 1853), tofef bl ßi/ V ' ßnttxils> «°nhardenberg genannt Novalis, ^o^ef von Michendorf u. v. a. selbständige Bahnen verfolgten dagegen die sogenannten „Vater-^1 ch1 er welche wahrend der Befreiungskriege ihre patriotischen Lieder erklingen ließen. Die bekanntesten derselben sind Ern st M. Arndt (1769—1860) Theodor Korner (1792—1813) und Max Schenkendors. Auch der ^er >Fnebn^ mdext C1789—1866) und der berühmte Heber r mi0 Ui?(anb (1787-1862) sangen feurigevaterlanbs- . .. ^ ^ Menge derjenigen Dichter, welche in neuerer Zeit in den verschie- « t” vorzügliches geleistet haben, ist ungemein groß und giebt ^wlsshett, ba s das poetische Vermögen im bentschen Volke noch nicht erschöpft ist. Wir wollen nur noch die wichtigsten und bekanntesten berselben nennen. 1 1 Ferdin and Freiligrath (geb. 1810), der Dichter des „Löwenritt" und des „Hurrah Germania", lebt jetzt in Stut.-gard. Heinrich August ö' v H erste den (geb. 1798)schrieb unter anderen das schöne „Deutschland, Deutschland» über alles". Er wohnte die letzten Jahre in Corvey an der Weser und starb baselbst im Jahre 1874. Emanuelgei-fccl (geb. 1815), einer der größesten Liederdichter, war früher Professor in München und lebt jetzt m seiner Vaterstabt Lübeck. , »^E^enschafteu Die schon vor der Reformation wieber anfleben-ben Wissenschaften nahmen im 16. Jahrh, hauptsächlich durch die Reformation emen erhöhten ^Aufschwung. Luther’« Bibelübersetzung würde das Muster in der deutschen Schriftsprache. Melanchthon widmete seine Aufmerksamkeit besonders dem höheren Schulwesen und beide Männer gaben vielfache Anregung zur Gründung von Volksschulen. Besondren Aufschwung nahmen die Naturwissenschaften- durch die Entdeckungen der beiben Astronomen Köpern ikus (f 1543) in Thorn und Aepler (f 1631). Der erstere fanb die Gesetze, nach denen sich die Erbe

3. Deutsche Sozialgeschichte - S. 73

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Folgen des Bauernkrieges. Stand der Gebildeten. 73 3 Jahrhunderte leiden; erst in der neuesten Zeit wurde den sozialen Schäden in diesem Stande wahre innere Heilung gebracht. Träger der Bildung war einst das Volk im ganzen, und noch im 13. Jahrhundert wurden die schönsten Werke unserer Dichtung z. B. in Thüringen und Franken von allen Bauern verstanden. Tie gelehrte Bildung jedoch übermittelten bis zum 15. Jahrhundert die Geistlichen allein; Stifter und Klöster waren lange die einzigen Heimstätten des Unterrichts. Gegen Ende des Mittelalters aber lag das Schulwesen schrecklich darnieder: Lehrer und Schüler zogen wohl gemeinsam umher, bettelten und stahlen und bildeten eine förmliche Landplage. Da weckte nun die resormatorische Bewegung in fast allen Ständen den Bildungstrieb. Wissen ward eine Macht! Hatten einst Ritter im Waffenschmuck die Alpen überschritten, um Lombarden und Römer zu bekämpfen, so zog jetzt dieselbe Straße friedlich der Bürger, um in der Heimat des Humanismus (f. S. 59) am Quell der neuen Bildung zu schöpfen. Humanisten wie Erasmus und Reuchlin schmiedeten die wissenschaftlichen Waffen für die Reformatoren, diese aber — namentlich Luther und Melanchthon — wiesen nachdrücklich darauf hin, wie wichtig der Schulbesuch für das evangelische Kirchenwesen sei. Alle gebildeten Glieder der Kirche müßten durch Verständnis der heiligen Schrift zu selbständiger Erkenntnis der Heilswahrheit gelangen. Nun wurden, nachdem neue Universitäten schon früher gegründet waren, viele Stadtschulen eingerichtet, und dazu Klöster und eingezogenes Kirchengut verwendet. Auch dem Niedrigsten ward die Möglichkeit gegeben, sich Kenntnisse zu erwerben und in geistliche und weltliche Stellen zu gelangen. So bildete sich ein neuer Stand, der gelehrte, und vorwiegend gehörten ihm Bürgerliche an. In den deutschen Städten schlossen Humanismus und Reformation einen Bund; die Bürger errangen in Bezug auf geistige Bildung durchaus die erste Stelle unter den Ständen und wurden deshalb auch in angesehene Hofämter befördert. Der Landadel Stand der Gebildeten.

4. Erster oder Elementar-Kursus - S. 11

1835 - Weilburg : Lanz
Allgemeine Einleitung. 11 Erdoberfläche beschreibt. — Die Topographie endlich (von ronog, der Ort), also Ortsbeschreibung, bildet einen Theil der vorigen Wissenschaft und umfasset daher einen klei- nern Flächenraum, als diesen. §. 30. Gegenstand, Zeit und Umfang müssen bei der Erdkunde beachtet werden — daher eine dreifache Ein- theilung. -- Blicken wir zuerst auf den Gegenstand, d. h. auf das, was in der Geographie abgehandelt wird. Hier bietet sich uns die Gestalt der Erde, ihre Größe, Bewegung, Lage gegen die Sonne u. s. w., lauter Gegenstände, die gemessen und durch Zahlen bestimmt werden können. Dieser Theil der Erdkunde heißt daher mathematische Geographie. — Was sich über, auf und unter der Oberfläche unserspla- neten befindet, z. B. Luft und Atmosphäre, Land und Wasser, Berge und Thäler und Ebenen, Mineralien, Gewächse und Thiere — dieses Alles gehört in das Gebiet der physischen (natürlichen) Geographie. — Wir finden die Menschen zu großen Gesellschaften, d. h. zu Staaten vereinigt, jeder Staat hat seine Verfassung, seine Gesetze. Größe und Bevöl- kerung, Wissenschaft und Kunst, Gewerbfleiß und Verkehr u. dgl. begründen seine Macht und Blüthe. Dieser Zweig der Erdkunde wird politische (bürgerliche) Geographie genannt. §. 31. Groß und mannigfaltig sind die Veränderungen, welche die Erde im Laufe der Zeit erlitten hat. Länder sind verschwunden — andere aus dem Schoose des Meeres empor- gestiegen. Mächtige Reiche gingen unter, und kaum noch eine Spur finden wir von vielen volkreichen, prachtvollen Städten. Was ehemals war — es ist nicht mehr! — Daher zerfällt die Geographie der Zeit nach in die alte und die neue. Jene beschreibt den frühem Zustand der Erdoberfläche, besonders in dem Zeitraum, wo Griechenland und Rom blühten — diese den jetzigen. §. 32. Was den Umfang der Geographie betrifft; so wird entweder die ganze Oberfläche der Erde beschrieben, oder nur ein größerer oder kleinerer Theil derselben. 3n jenem

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 8

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 8 — 21. Welche Folgen hatte die Vervollkommnung des Buchdruckes? 1. Sie hob den geistigen Verkehr im Volke: Nachrichten und F orschungsergebnisse fanden allseitige, schnelle Verbreitung. 2. Sie verallgemeinerte die Bildung im Volke: a) die Bücher konnten bedeutend billiger hergestellt werden, so daß sie auch der weniger Bemittelte kaufen konnte, b) die Bücher konnten in kurzer Zeit in viel größerer Zahl gedruckt werden, so daß sie einem weit größeren Kreise gleichzeitig zugänglich waren. 3. Sie ermöglichte das ungeahnte Aufblühen der W issen-schaften: a) zahlreiche wertvolle Werke wurden der Vergessenheit entrissen und der Allgemeinheit bekannt gegeben, b) zahlreiche Geisteserzeugnisse blieben der Nachwelt erhalten, die sonst verloren gegangen wären, c) zahlreiche Studierende konnten durch Bücherstudium den Forschungen bedeutender Gelehrten folgen, ohne sie in ihren Hörsälen aufsuchen zu müssen, d) zahlreiche Gelehrte wurden zu neuen Veröffentlichungen angeregt, da mit dem Leserkreise auch das Verantwortlichkeitsgefühl und die Lust und Freude an erfolgreicherem Schaffen geweckt wurde. 22. Was veranlaßte die großen Entdeckungen im Xv. und Xvi. Jahrhundert? 1. Die Notwendigkeit der Auffindung eines kürzeren Seeweges nach Indien und Ostasien: a) der Handel mit Asien hatte seit den Kreuzzügen einen großen Aufschwung genommen [I, 358—361], b) die Handelsgegenstände mußten größtenteils auf dem Landwege nach Europa gebracht werden [I, 359], der a) sehr langwierig und daher kostspielig war, ß) vielfach durch unsichere Gebiete führte und deshalb oft große Verluste zur Folge hatte. 2. Die Möglichkeit der Ausführung langer Seefahrten ins offene Meer hinaus durch Anwendung des Schiffskompasses [17]. 3. Die Aussicht auf unmittelbare Inbesitznahme der sagenhaften Schätze des reichen Indien. 28. Mit welchem Erfolge versuchte man auf dem Seewege nach Indien zu gelangen? 1. Die Portugiesen suchten einen östlichen Seeweg nach Indien: dadurch glückte ihnen die Umsegelung Afrikas: a) Prinz Heinrich der Seefahrer

6. Teil 1 - S. 155

1882 - Leipzig : Brandstetter
Die Benediktinerabtei St. Gallen. 155 dieses letzte mußte Ekkehard als Schüler nach Notkers Befehl noch besonders loben, weil er vorher beim Wein „etwas zu stark in die Saiten gegriffen hatte." Den übrigen Teil der Handschrift füllen kleinere Stücke, Verse zu Gemälden im Dom zu Mainz und in der Kirche zu St. Gallen, eine lateinische Übersetzung des von Ratpert gedichteten Lobliedes auf den heiligen Gallus, Grabschriften und dergl. Unter den kürzeren Gedichten befindet sich auch ein Vakanzlied der Schüler. „Schlafet, ihr Wissenschaften! Habt Ruhe, ihr Bücher!" ist das Grundthema der ersten Halste desselben. Dann wird geschildert, mit was für Vergnügungen die Schüler ihren Ferientag ausfüllen. Helmbewehrt bekämpfen sie sich durch Steinwurf, oder sie ringen nach dem Vorbilde der Alten mit wenigstens teilweise unbedecktem Körper und mit gesalbten Händen, oder sie suchen im Wettlaufe Preife zu erringen. Dann heißt es: „Friede halte die Rute; blind wie der Maulwurf sei der Aufseher!" Aber die Krönung des Tages ist eine dreifache: die Fackel — nämlich noch abends bei Licht sich der Erholung freuen zu können —, das Bad und der Wein. Doch nicht als lateinischer Dichter hat Ekkehard Iv. seinen Namen in erster Linie auf die Nachwelt gebracht; mag er auch noch fo kunstreich mit der Form gespielt und einmal in einem Gedichte auf Abt Burkhard Ii. zwölf Verse einzig dnrch mit dem Buchstaben p beginnende Worte, mit Ausnahme von zweien, die nicht zu umgehen waren, ausgefüllt haben: die verdienstlichste Arbeit Ekkehards ist, daß er die Hauschronik des Klosters fortsetzte, nachdem sie mit dem Jahre 883, seitdem Ratpert zu schreiben aufgehört hatte, ins Stocken geraten war, daß er der Geschichtschreiber des Klosters wurde, dessen Werk man die „besten Memoiren aus der ersten Hälfte des Mittelalters" genannt hat. Nach der Zeit der Ekkeharde war die Blüte des Klosters entblättert. Sogar dessen Klosterzncht verfiel. Schon in der Mitte des 11. Jahrhunderts vertauschte St. Gallen die Feder mit dem Schwerte und führte Fehden mit den umliegenden zum Teil streitsüchtigen und raublustigen Herren. Die Äbte selbst zogen zu Roß und im Harnisch aus, und keine Ratperte und keine Ekkeharde rangen mehr nach der Gunst der Musen. Das war aber damals das Schicksal aller Klöster. Alle waren in Verfall geraten. Ihre hohen Verdienste während des 6. bis 10. Jahrhunderts um Landbau, Erziehung, Wissenschaft, Wohlthätigkeit und Seel-forge waren dahin, und so viele Reformationen des Klosterwesens später unternommen, so viele neue Klöster und Orden gestiftet wurden, so ist doch von keiner Seite die Tüchtigkeit und die Geistesbildung der früheren Benediktiner jemals wieder erreicht worden.

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 245

1847 - Leipzig : Engelmann
Verfall der Lehnsmonarchie und Entartung der Kirche. 245 tenbild kaiserlichermacht vernichtet, indem er sich von Fürsten und Städten die Reichsrechte abkaufen ließ und die Kaiserkrone als ein Geschenk des Papstes unter der Bedingung annahm, daß er nur Einen Tag in Rom verweile. Von nun an hörte der Kampf der Guelfen und Ghibellinen auf; da- für stritten jetzt Fürsten und Freiftädte um Erweiterung ihrer Gebiete und statt der frühern Bürgerheere wurden nunmehr (wie einst in Grie- chenland) Miethtruppen gebraucht, deren kühne, kriegskundige Anführer (Condottieri) nicht selten das Schicksal der Staaten in ihrer Hand hat- ten und ihre Stellung zu eigener Erhebung benutzten. — Auch in Deutschland waren Karls Bemühungen hauptsächlich auf Befriedigung seiner Habgier, seines Eigennutzes und seiner Landersucht gerichtet. Er verkaufte den Reichsstädten Freiheiten und Rechte; er vermehrte die kai- serlichen Einkünfte durch die Erfindung des Briefadels; er brachte Brandenburg, Schlesien, dielausitz und die Oberpfalz an sein Haus, das somit über alle slavisch-germanischen Länder von der Donau bis an die Küste der Ostsee herrschte. — Böhmen gelangte unter ihm zu hoher Macht und Blüthe. Deutsche Ansiedler wurden ins Land gezogen, Dörfer und Städte gegründet (Karlsbad), Ackerbau und Gewerbfleiß befördert, Straßen und Brücken angelegt. In seiner Hauptstadt Prag erhoben sich Kirchen, Paläste und schöne Wohn- häuser und die mit Bewilligung des Papstes und unter Mitwirkung des Dichters Petrarca (8. 320.) daselbst angelegte erste deutsche Universität zahlte bald 5000 bis 7000 Studirende. — Karl dem Iv. verdanken wir das erste unter dem Namen der goldenen Bulle be- kannte Neichsgrundgesetz, das die Wahlrechte der Kaiser den 7 Kurfür- sten verlieh, die Linien der Fürstenhäuser bestimmte, auf denen die Kur- würde ruhen solle, die kaiserliche Wahl und Krönungsordnung festsetzte und die Rangverhaltnifse der Reichsfürsten regulirte. Da dieses Gesetz die Kurfürsten sehr bevorzugte, so suchten Adel und Reichsstädte sich durch Verbindungen zu starken, um das Gleichgewicht zu erhalten. Darüber ging das kaiserliche Ansehen vollends unter und ein Zustand von Verwirrung, Gesetzlosigkeit und eigenmächtiger Selbsthülfe trat von Neuem ein. 8. 328. Der große Städtekrieg (1388). Dieß geschah be- sonders unter Karls Iv. Sohn und Nachfolger Wenzel (Wenceslaus). Denn während dieser rohe, jähzornige Mann durch seine Grausamkeit, seine barbarischen Strafen *) und sein wüstes Iagdleben den böhmischen Adel so gegen sich aufbrachte, daß sich dieser zuletzt empörte und den Kaiser gefangen nahm, herrschte im deutschen Reich die größte Verwir- rung. Die Städte in Schwaben, in Franken und am Rhein Ims. Wenzel 1378 — 1400. f 1419.

8. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 58

1872 - Berlin : Wohlgemuth
58 bis 1739) Theil nahm. Nach den kurzen Regierungen Iwans Hi. und Annas Ii. bestieg Elisabeth I., eine Tochter Peters des Groen (17411762), den russischen Thron. Gleich im Anfange ihrer Regierung hatte sie mit den Schweden zu kmpfen, doch wurde dieser Krieg nach der siegreichen Schlacht bei Will maust rand (1742) schon im Frieden zu Abo (1743) beigelegt, in welchem sie den sdstlichen Theil von Finnland erhielt. Im sterreichischen Erbfolgekriege stand sie auf Seiten Maria Theresia's, und beschleunigte durch Abschickung einer russischen Armee den Frieden zu Aachen. Ebenso hatte sie auch im siebenjhrigen Kriege fr Oesterreich das Schwert gezogen, weil sie persnlichen Ha gegen Friedrich Ii. empfand, der der sie ein scharfes Urtheil gefllt hatte. Aber ihr Nachfolger Peter Iii. (1762) hob dieses Bndni mit Oesterreich auf und trat auf die Seite des groen Knigs. Eine Emprung, an deren Spitze feine eigene Gemahlin, Katharina von Anhalt-Zerbst, stand, raubte ihm jedoch nach einer sehr kurzen Regierung Thron und Leben. Diese seine Gemahlin bestieg nun als Katharina Ii. (17621796) den russischen Thron. Sie war eine ausgezeichnete Regentin, welche fr die Hebung ihres Volkes durch Befrderung des Gewerbfleies, des Ackerbaues, des Handels und der Wissenschaften sehr bemht' war. Daneben wute sie die Ruhe im Innern ihres Landes zu erhalten, so wie durch glcklich gefhrte Kriege die russische Macht ansehnlich zu vermehren. Hierher gehrt zuerst ein Krieg mit der auf Rulands wachsende. Macht eiferschtigen Pforte (17681774), in welchem die Russen anfangs wenig aus-richteten, bis sie unter Romanzow [bei .Kartal] am Kagnl (1770) siegten und sich nach der Eroberung von Braila in den Besitz des linken Donauufers setzten. Zugleich erregten die Russen einen Auf-stand der Griechen in Morea und der Mamelucken (unter Ali Beg) in Aegypten; beide wurden unterdrckt, aber erst die Einschlieung des trkischen Heeres bei Schumla fhrte den Frieden zu Kutschuk-Kainardschi (1774) herbei. Rußland erhielt in demselben auer der Abtretung mehrerer Lnderstriche die freie Schifffahrt auf allen trkischen Gewssern. Beschleunigt wurde dieser Friede durch den Auf-stand des Kosaken Pugatschew (1773), der jedoch mit der Hinrichtung dieses Fhrers endete (1775). Whrend dieses Krieges hatte Katharina, die inneren Streitigkeiten Polens benutzend, den Plan zur ersten Theilung dieses Landes entworfen und den polnischen Reichs-tag gezwungen, seine Einwilligung hierzu zu geben (1772), in Folge dessen sie sich das Land zwischen der Dna, dem Dnieper und Drutsch aneignete. - Immer noch auf die Erweiterung ihrer Macht bedacht, gab ihr theils der nordamerikanische Freiheitskrieg eine erwnschte Gelegenheit, fr das Aufblhen des russischen Han-dels durch die Abschlieung einer bewaffneten Neutralitt zu sorgen, theils die immer mehr berhandnehmende Schwche der Trkei, wo- h

9. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 12

1910 - Leipzig : Warting
12 Vierter Abschnitt. gegliedert, im allgemeinen von viereckiger Gestalt. Nach Nw. entsendet sie eine Halbinsel, die nur durch den schmalen Isthmus von Anckland l^flaend] mit der Halbinsel verbunden ist. Vulkanische Bildungen sind ans der Nordinsel sehr verbreitet. Zahlreiche Kraterseen, Schlammvulkane, heiße Quellen und Sprudel und die merkwürdigen, gefrorenen Kaskaden gleichenden Kieselsinter-Terrassen, die den Absätzen heißer Quellen ihre Entstehung verdanken. (Abb. 5.) Die ursprüngliche Pflanzen- und Tierwelt Neu-Seelands ist außerordentlich ärmlich; namentlich fehlt es fast vollständig an Nahrungspflanzen. Doch vollzieht sich neuerdings durch Einführung europäischer Pflanzen- und Tierarten, die hier trefflich gedeihen, eine vollständige Umgestaltung. Die Bewohner Neu-Seelands, die Maoris (ao als Diphthong zwischen a und au zu sprechen), sind polynesischen Stammes (s. folg. §). Tapferkeit, ritterlicher Sinn und Arbeitsamkeit zeichnen sie"aus; auch der Sinn für Musik und Poesie ist bei ihnen wohl entwickelt. Doch war Kannibalismus auch bei ihnen allgemein verbreitet. In Berüh- Abb. 7. Hohe Insel aus dem Gesellschasts-Archipel mit Saum- und Wallriff. rung mit den Europäern haben sie sich rasch zu höherer Gesittung aufgeschwungen und zum Christentum bekehrt. Durch die Kriege mit den Engländern, denen sie in ihren befestigten Dorfern lange erfolgreich Widerstand leisteten, ist ihre Zahl sehr vermindert. Man zählt noch 50 000, die meisten auf der Nordinsel. Die englische Bevölkerung nimmt rasch zu und zählt bereits 1 Million. Hptst. der Kolonie Wellington fuellingten^ an der Südspitze der Nord- insel. § 67. P olynesie n. Mit dem Namen Polynesien bezeichnet man die Gesamtheit der über den Stillen Ozean zerstreuten Inseln östlich von Melanesien und den Philip- pinen. Sie sind rein ozeanisch. Ihrer Beschaffenheit nach zerfallen sie in zwei Gruppen, vulkanische und Koralleninseln. Die ersteren sind hoch und besitzen zum Teil uoch tätige Vulkane; die letzteren sind ganz niedrig und verdanken ihre Entstehung den Bauten von Korallentieren, die in Stöcken zusammenleben und ein kalkiges Gerüst absondern. (Tos. 1, Abb. 6 u. 7.) Die Korallentiere können nur unter Wasser leben und daher ihre Bauten nur bis an die Oberfläche des Wassers aufführen. Aber durch die Gewalt der Brandung werden

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 164

1879 - Berlin : Mrose
— 164 — Völlig umgestaltet aber wurde das Reisen durch die Erfindung der Eisenbahnen. König Friedrich I. brauchte zu der Reise vou Berlin nach Königsberg 13 Tage, und jetzt kann man diese Strecke in 13 Stunden zurücklegen. Die erste Lokomotive ging zwischen Liwwerpul und Manschester (Liverpool, Manchester): 18 30, und in Deutschland: zwischen Nürnberg und Fürth: 1835. Nachrichten werden indeß noch schneller durch den elektrischen Telegrafen befördert; nämlich 15—20 Wörter in einer Minute. Auf die Größe der Entfernung kommt es dabei fast gar nicht an. Der elektrische Funken legt in einer Sekunde 62,000 deutsche Meilen zurück (das Licht nur 41,000). Er kommt also in einer Sekunde 11 Mal um die ganze Erde. Außerdem wurde der Briefverkehr dyrch Einführung des billigen Portos und der Briefmarken sehr erleichtert. Beides verdanken wir dem Engländer Roland Hill. Eingeführt wurden die Briefmarken in England 1840, in Baiern 1849, in Preußen 1850 u. s. w. Früher kostete ein Brief von Köln nach Berlin 10 Groschen, jetzt nur einen. Handel und Gewerbe. — Der Handel hatte schon um 1800 eine große Ausdehnung gewonnen; noch mehr aber in d er darauf folgenden Zeit. Zur Erleichterung des Landhandels trugen die Kunststraßen, Eisenbahnen und Telegrafen bei, dem Seehandel nützte besonders die Erfindung der Dampfschiffe: 1807. Deutschland besitzt nach England die größte Handelsflotte. Der Handelsverkehr wurde ferner durch Einführung des Papiergeldes bequemer gemacht; in Östreich feit 1750. Die Chinesen kannten das Papiergeld schon vor Christi Geburt. Schädlich wirkt es nur, wo es in zu großer Masse verfertigt wird, wie z. B. in Frankreich während der Revolution. Die Republik hatte an 60,000 Millionen Franken Papiergeld geprägt, und wurde dadurch in einen Staatsbankrott verwickelt. Ein Paar Stiefel kostete 500 Franken, ein Pfund Butter 200. Auch Metallgeld gab es feit der Entdeckung von Ame-rik a in größerer Menge. Deshalb sank es im Werth, oder, was dasselbe ist, alle Gegenstände wurden theurer. In neuerer Zeit
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